Der rote Bereich

Montag, 22. Januar 2007

Nachtlicht

parov_stelar_7
(Bild gemopst im Pressebereich von Herrn Stelar, dessen Frisur ich überaus hübsch finde - hier ist das mit den etwas zu lang geratenen Haare gaaanz anders!)
Etage Noir – dahinter verbirgt sich weder ein Flirtportal braver, übergewichtiger Hausfrauen, die im richtigen Leben Helga, im Internet Darkrose_59 heißen und ihr Schlafzimmer mit Fantasy-Postern und schmiedeisernen, dreiflammigen (natürlich mit Klarlack überzogen - wer mag schon Rost?) Kerzenständern dekorieren. Auch biedere Ehemänner namens Horst alias Deeprider_65, die schlecht geschnittene Anzüge und das Haar immer einen Tick zu lang tragen, so dass sich am Kragen des Hemdes stets ein paar fettige Strähnen unappetitlich nach oben biegen, sucht man hier vergebens.

Etage Noir bietet wundervoll subtile Musik, ganz besonders die von Labelinhaber Parov Stelar, der im richtigen Leben Marcus Füreder heißt.
Wundervoll. Subtil. Selten.
Hören, sehen, fühlen: >> Seven






Bewährt: Sich von Namen und Etiketten nicht abschrecken lassen. Manchmal ist doch drin, was drauf steht.




Donnerstag, 11. Januar 2007

Wunsch.Erfüller

Damals hatte ich mir gewünscht, sehr, das Christoph Stiefel Trio einmal live hören und sehen zu können.
Ein knappes Jahr später freue ich mich auf die Erfüllung des Wunsches, in wenigen Tagen schon.
Danke.


Für die, die mit den Ohren fühlen:
Dienstag, 23. Januar 07 - Hannover
Mittwoch, 24. Januar 07 – Köln
Donnerstag, 25. Januar 07 – Weinstadt
Freitag, 26. Januar 07 – Hofheim
Samstag, 27. Januar 07 - Villingen
Sonntag, 28. Januar 07 - Stäfa(CH)

… weitere Termine hier.

Dienstag, 14. November 2006

Bass, Besser, Berglund.

tyftm

(Dortmund, Konzerthaus, 10.11.2006)

Mitten auf die Bühne hätte ich mich legen wollen,irgendwo zwischen Herrn Svenssons Klavier, Herrn Berglunds Bass und Herrn Öströms Schlagwerk. Mitten auf die Bühne, auf den Rücken, die Augen geschlossen, die Hände mit der Fläche nach unten, jeden Ton zu spüren, jeden Ton, wie er durch den Raum schallt, den Boden zum vibrieren bringt, jeden Ton zu spüren mit der größtmöglichen Fläche meines Körpers.
Ohren und Augen waren zu wenig, viel zu wenig für dieses göttliche Konzert.
Danke, lieber Herr Svensson, lieber Herr Berglund, lieber Herr Öström, danke.












Und beim nächsten Mal traue ich mich, endlich, und sag Ihnen das persönlich.









Freitag, 6. Oktober 2006

Flüchtling

uuh_wundervoll
(Bild gemopst im Pressebereich von koop)

Seit einer Woche lebe ich tagsüber auf einer Insel, Koop Islands. Eine seltsame, skurrile Insel, eine wunderschöne Insel. Die Reise nach Koop Islands ist angenehm kurz, ich trete sie an jeden Morgen, sobald ich mein Büro betrete, im langärmligen Pullover, Jeans, dicken Socken: Drücke die Play-Taste auf der Fernbedienung meines CD-Spielers, zünde die Karamel-Kerze an, lehne mich in meinem unendlich bequemen Bürostuhl zurück und schaue hinaus in den grauen Nieselregen, friere ein wenig, weil die Heizung erst gegen Mittag startet, kein Mensch weiß warum und kein Mensch scheint meine Beschwerde ernst zu nehmen, seis drum: der Koop Island Blues schaukelt mich warm, wundervoll säuselt mir Ane Brun ins Ohr:
hello my love
it’s getting cold on this island
i’m sad alone …

Frau Bruns Stimme erinnert mich an die so wundervoll nach aufgeklärter Sehnsucht klingende Alison Goldfrapp, ich liebe die Marimba, die so hübsch zwischen der vibrierenden Mandoline und Frau Bruns Stimme hin und her wippt, die Wipfel der Bäume draußen im Regen wippen immer ein kleines bisschen langsamer dazu im Wind … schon reißt mich eine andere Dame, Yukimi Nagano heißt sie, und ein „Los, klatscht alle in die Hände“-Beat aus meiner Melancholie, Dan Berglund, der kraftvolle Heavy-Jazz-Bassist, wandert auf seinem Bass durch mein Büro … „oh baby come to me“ singt Frau Nagano und gibt kurze 2 Minuten 51 später das Mikro weiter an Earl Zinger(uuuuh!), laut wird’s auf meiner Insel, wer auch immer Drums und Percussion bearbeitet, er tut es in einer Art wie ich sie nur von Mister Blakey kenne, voll, so voll, dass der komische Kronleuchter über meinem Tisch droht, die kleinen Lampenschirmchen herab zu werfen. Ich wippe mit den Zehen, schnippe mit den Fingern, singe „hmmm-a-hmmmmm-aaaaah“ und „dabdiduuuu“ vor mich hin, dritte Tasse Kaffee, Kaffee, der mir nur schmeckt, wenn ich gut gelaunt bin, bei „Moonbounce“, dem ersten von zwei Stücken auf Koop Islands, das ohne Gesang dafür aber mit hübschen „Duhuus-hu-huuuu-uuuuuhus“ eines Chors daher kommt, sehe ich Signor Rossini, das Glück suchend und findend, hier auf Koop Island … und nach 33 Minuten, 33 skurrilen, seltsamen, wunderschönen, fantasievollen, abenteuerlichen und viel zu kurzweiligen Minuten lässt mich Koop Islands zurück, zurück in meinem kalten Büro mit trüber Aussicht, lauwarmem Kaffee ohne Geschmack, Papierbergen und unbeantworteten Mails.
Nein! Ich reise erst heute abend zurück, dann, wenn ich den CD-Spieler ausschalte und mein Büro verlasse, so wie jeden Tag in dieser Woche, bitte, lieber Mister Zingmark, lieber Mister Simonsson, lassen Sie mich noch mal auf Ihre Insel, wieder und wieder - ach, besser noch: Nehmen Sie auch Auswanderer auf?

Play.

Montag, 21. August 2006

Dabei sein: Alles … oder nichts

Im Grunde mag ich keine Konzerte, bei denen ich mehr als zwanzig Meter von der Bühne entfernt zuhören und sehen muss. Im Grunde mag ich Menschenansammlungen mit einer beständigen Dichte von vier Leuten pro Quadratmeter nicht. Im Grunde mag ich Lärm nicht – und meine Definition beginnt beim Kreissägen-Einsatz meiner überaus unsymphatischen Wir-bauen-uns-ein-Gartenhäuschen-Nachbarn am Sonntag Vormittag und endet bei allen Pop-Rock-Döspaddel-Dudlern, die innerhalb ZweiMinutenVierzig ihr ganzes Nichtkönnen übers Radio verbreiten (gemeinhin: file under >> Massengeschmack oder auch >> Kommerz; ja, ich weiß das). Im Grunde mag ich Gesang nicht. Und hier, genau hier beginnt das Dilemma.

DJ Shadow, im Grunde war ich nur wegen ihm in die Philipshalle gekommen, selten genug sind schließlich seine Auftritte hierzulande, scheint für die meisten Menschen um mich herum nur Support und ansonsten völlig unbekannt zu sein, es dauert zwei, drei Stücke, bis die Masse beginnt sich zum Takt zu bewegen oder anerkennend zu pfeifen. Und während ich tanze vom ersten Ton an, scheint die Realität in meinem Hirn etwas später anzukommen als in meinen Beinen. Ja, ich sehe ihn, klein nur von meinem Platz aus irgendwo in den letzten Menschenreihen der Halle, ja, ich höre ihn. Seine Begrüßung entspricht nahezu aufs Wort jener Begrüßung, die ich von seiner Live-DVD kenne, er spielt all meine Lieblingsstücke von Private Press und Endtroducing. Was fehlt? Adjektive, Attribute und der Charme von Live-Musik, das Glück vom Hören und Sehen. Es ist – perfekt, perfekt wie eine Aufnahme, nicht mehr, nicht weniger. Also tanze ich weiter und freue mich, übers dabei sein, einfach so. Bei Six Days hat er mich dann, der Herr Shadow, ein kleiner Extra-Loop am Anfang des Stücks, der so nicht auf Platte zu hören ist, yeah, ich liebe dieses Stück, könnte es endlos hören, springe in die Luft, hoch komme ich nicht, doch ich kann ein paar Blicke auf ihn erhaschen, immer wieder, sehe, dass er da ist, dass er sich bewegt vom Keyboard zum Plattenteller zum Keyboard, fein, es ist echt, es ist live, es ist gut. Es endet, als Herr Shadow irgendwann einen Herrn auf die Bühne bittet, der singt. In Hamburg im Mojo gab’s seinerzeit 'nen drunken drummer, zu dessen Spiel Herr Shadow mixte was das Zeug hielt (=genial!), hier und heute also eine Britpop-Stimme, einen Herrn Irgendwer (=nicht mein Ding), seinen Namen merke ich mir nicht, wer Infos will kann googeln gehen. Freilich, schlecht singt er nicht, dieser Herr Irgendwer, aber das gilt auch für meine Mama, wenn sie gut drauf ist, Fenster putzt und singt, dennoch würde ich verständnislos den Kopf schütteln, käme sie auf den Gedanken, mit Gesang Geld verdienen zu wollen. Also hake ich ihn ab für heute, den Herrn Shadow, hoffe, dass sein neues Album im Herbst nicht ausschließlich von der Stimme des Herrn Irgendwer getragen wird und wünsche mir, von ganzem großen Herzen, dass er bald wieder kommt, auf eine kleine Bühne, in einem kleinen Saal, in dem ich ganz vorn stehen und ihm auf die Hände schauen kann.
Eine Currywurst und eine Cola später stehe ich am gleichen Platz, geblendet von Lichtbändern, die alle Aufbauten, die ich so gern sehen würde, in grelles Nichts tauchen. Licht, Schatten, Licht und die Konturen zweier Drumsets, die die Bühne flankieren, das ist alles, was ich sehen kann, in den nächsten eineinhalb Stunden, immer dann wenn ich gen Bühne gucke. Zwei Drumsets! Der Druck, den die Drummer, die ich nicht sehen kann, damit erzeugen, entschädigt mich für alles … fürs nichts sehen können, fürs Defilée der Sänger und Sängerinnen, die mehr schlecht als recht für den Wiedererkennungseffekt von Karmacoma, Daydreaming, Unfinished Sympathy sorgen, zu soulig, bluesig, groovig klingen sie allesamt, ja, mancher mag von anderen Sphären sprechen, wenn da direkt zu Beginn von Angel zwei Töne zu hoch los geträllert wird, ich nicht, fürs sich lautstark unterhaltende Männerduo links, das Konzert mit Klub verwechselt. Druck, so wie ich es mag, brummende Bässe, zwei müssten es sein, sehen kann ich sie nicht, flirrende Gitarren, ebenfalls zwei, auch hier nur Vermutung, und schließlich, endlich!, lässt sich Herr Del Naja treiben, lässt Hymne of The Big Wheel zur Hymne werden, fernab der 6:36, die das Stück auf Platte zu bieten hat. Da ist er, der Charme von Live-Musik, das Glück vom Hören, bei dem das Nichtsehen in Grund, Boden und Bauch getrommelt wird. Und so singe ich, falsch freilich, weil noch immer die Drums-Bass-Guitar-Druckwelle des letzten Stückes in meinem Kopf dröhnt, den ganzen Nachhauseweg:

The big wheel keeps on turning
On a simple line day by day
The earth spins on its axis
One man struggle while another relaxes


Und das ist im Grunde gar nicht meine Art.

Freitag, 11. August 2006

Zielgerade

Mister Frankenreiter ist runter gefallen, John Coltrane liegt schon seit Tagen oben auf und Stan Getz und Joao Gilberto spiegelten sich den ganzen Morgen im Licht des Laserstrahls, each one who hears it goes „Ahhh!“. Herr Hulkkonen befindet sich im Schacht meines Wechslers im Auto, das Cinematic Orechstra ebenfalls, Medeski, Martin, Wood würden aus meinem Büro nun vielleicht wirklich ein Bubblehouse machen, was ich allerdings brauche, dringend, ist die Mischung aus blauer Melancholie und rotem Grausen. Mancini? Zu offensichtlich. Den Tonspuren von Senor Coconut, Atom oder einfach nur Herrn Schmidt, Uwe folgend durchs Netz schleichen? Lieber hefte ich mich live, morgen, an die Hände und Lippen des Senor. Mouse on Mars? Hmmmh, ebenfalls lieber live, nächsten Samstag.
Monk: Straight, No Chaser. Monk: Straight, No Chaser - Between The Devil And The Deep Blue Sea.

Mal sehen, wer schneller ist.




























Ich.

Mittwoch, 7. Juni 2006

Koscher & Kuhl

Matisyahu >> klick >> video >> youth >>> listen & learn, please!

Fühlen, hören

Wer mich fühlen will, muss hören: klick >>

Freitag, 26. Mai 2006

Million Miles



800 Kilometer: Esbjörn Svensson Trio
900 Kilometer: DJ Shadow
700 Kilometer: Medeski, Martin, Wood
400 Kilometer: Matthew Herbert, Jazzanova, Gilles Peterson, Gotan Project
Alles unter 250 Kilometer ist keine besondere Erwähnung wert.

Grund? Verliebt, verliebt in Musik, in Live-Musik, verliebt in jenen Moment, wenn Dan Berglund zu Esbjörn Svensson schaut, den Augenblick seines Einsatzes abwartet, den er so oft schon gespielt und der doch jedes Mal ganz anders ist, verliebt in die ersten drei Minuten Stille, da der Film „Man With A Movie Camera“ bereits läuft, Jason Swinscoe zum Boden blickt, Luke Flowers ins Publikum und P.C. seine Finger schon an die Regler legt, verliebt in den kritischen, misstrauischen, ernsten Blick von Matthew Herbert, wenn er die Bühne betritt, habe ich ihn je lächeln sehen?, verliebt in das Tempo, das Lachen, den Humor von Timothy Lefebvre und Zach Danziger, wenn sie wild auf ihre Instrumente einpeitschen, jeden Ton perfekt treffen und nebenher soviel Spaß und Show machen, dass man als Nicht-Kenner durchaus an Playback glauben könnte.
Und so fahre ich, von Liebe getrieben, Kilometer für Kilometer zu einem Konzert, immer dann, wenn einer meiner Lieblingsmusiker, die Liste ist lang, in erreichbarer Nähe spielt, die Erreichbarkeit definiert sich freilich über die Seltenheit oder Häufigkeit eines Auftritts.


Millionen Kilometer würde ich fahren für Miles Davis.
Ich hasse den Konjunktiv II.


Montag, 22. Mai 2006

sugardaddy - don't let me down!

sugar_jimi

definitely - Grandma!

Lordi mag ein kleiner Vorgeschmack für Finnland sein, but: Please, Mister Tenor, give us a lesson!

blogistin

Fantasie, Fiktion, Fraktales

Ich will ...

 

War was?

Dankeschön, Ich suche...
Dankeschön, Ich suche noch den Feudel.
blogistin - 6. Dezember, 09:12
Hui, das waren fast 288...
Hui, das waren fast 288 Wochen. Welcome back!! Und...
NeonWilderness - 6. Dezember, 00:27
Huch!
Nach ein paar Wochen Urlaub nach Hause kommen, keiner...
blogistin - 6. Dezember, 00:14
oha
oha
blogistin - 30. Mai, 15:37
… achach, ebenso, herz&gut. Wir...
… achach, ebenso, herz&gut. Wir sehn uns :-*
blogistin - 30. Mai, 15:36
baba
baba
boomerang - 30. Mai, 15:07
Ach, Du liebe herzensgute...
Ach, Du liebe herzensgute Frau...ich drück' Dich! :-*
Budenzauberin - 30. Mai, 14:58
au revoir
merci an die Knallgrauen für die hübsche Nische im...
blogistin - 30. Mai, 14:42
danke.
danke.
blogistin - 28. März, 18:25
Sekundenglueck 1:56
Nichts ist mehr wichtig. Und alles kann warten. (Danke...
blogistin - 14. März, 13:20

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