Drum Pet
Gedankengang
Eine Schlange, eine Schlange. Warum bekam sie dieses Tier nicht aus dem Kopf? Es war ihr erster Gedanke und es war jener, der immer wieder kehrte, wenn sie über eine Snare, über den Klang einer Snare nachdachte. Er gefiel ihr nicht, dieser Gedanke, genauso wenig wie sie das Tier, wie sie Schlangen mochte. Diese beinlosen Wesen, die zischelnd auf dem Boden entlang oder von Bäumen herab gleiten, boten allenfalls im scharfen, schnellen Laut ihrer Zungen eine kleine, klitzekleine Ähnlichkeit mit jenen Tönen, die man mit einer Snare zu erzeugen vermag.
Ein Vogel könnte es sein, einer der verschiedene Tierstimmen imitieren kann, ein leises Zischeln, ein lautes Rasseln, ein dumpfes doch dröhnendes Schnarren. Vielleicht aber auch, dachte sie, ein Krabbeltier, ein kleines Tier mit vielen kleinen Füßen, ein Krabbeltier mit der Kehle eines Vogels, mit der schnellen Zunge einer Schlange, ihre raschelnden Bewegungen beim Gleiten über den Boden, durch Büsche hindurch mit kleinen, schnellen Schritten nachahmend. Ein Krabbeltier, das seine unzähligen Füße dazu einsetzen könnte, auf dem ausgetrockneten Boden eines Feldes einen dumpfen, tot klingenden Ton zu erzeugen, auf dem feuchten, Laub bedeckten Boden eines Waldes aber ein weiches Streichen, so, als würde man mit dem Besen über das Fell der Snare fahren.
Was immer es ist, es ist nie nur das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint.
Gehörgang
Charly Antolini: Drum Pet (1966)
blogistin - Montag, 7. November 2005, 11:42
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