Dienstag, 14. Juni 2005

Ich pusch mich, ich pusch mich nicht

carlosgardel

In die Puschen kommen? Heute nicht, heute bleib ich barfuss. Und schmelze dahin, wenn Carlos Gardel singt „El Dia Que Me Quieras“. Ich verstehe kaum ein Wort. Muss ich auch nicht. Was Herr Gardel singt, ist fühlbar. Die klassischen Tangothemen sind’s, Liebe, Tod, Eifersucht, Hass, Verlust, Glück, Sehnsucht, Vergänglichkeit, Sex, Erotik und Schönheit. Das ganze Programm also. Und genau das habe ich im Kopf, gerade. Blaue Melancholie nenne ich es. Durchhänger nennt es Frau Rational, die beharrliche Antreiberin in meinem Hirn. „Du bist müde, Mausi“, umschreibt es meine Mama sorgenvoll (ja, Mama nennt mich Mausi – sind wir nicht alle ein bißchen Mausi?).
Puh. Auf der Suche nach dem Wesentlichen wechsle ich nun erst einmal die Platte >> The Cinematic Orchestra: Man with A Movie Camera. Das erste Stück setzt da ein, wo Herr Gardel aufgehört hatte, mit dem wundervollen Tango „Volver“. Doppelpuh, passt. Ich komme wieder … nicht in die Puschen.

Freitag, 10. Juni 2005

hit by hint

hafenkran

Jonathan James ist Anfang 20, lebt irgendwo im tiefsten Sussex und nennt sich hint. Ich staune: Anfang 20 ist er, der Herr James? Ich höre wieder und wieder hint: portakabin fever und komme aus dem Staunen nicht heraus. Ich staune nicht mehr nur ob des Alters, sondern vielmehr über das, was sich da in mein Trommelfell brennt: Wunderschöne, weil verspulte, niemals überladene und von Stück zu Stück immer wieder überraschende Musik, die man sicherlich nicht nur wegen seiner Labelzugehörigkeit – Ninja Tune, was sonst? – in die Ecke Electronica stellen würde. Eine schlichte bassline, perfekt platzierte Streich-Orchester-Samples – perfekt, weil meilenweit von Kitsch und Kuschelkram entfernt – und einen überaus lässigen drum-beat zur eingängigen Trompeten-Mini-Melodie gibt’s bei „re:percussions“. Und dann, ganz spektakulär unspektakulär „aaaaa-aaaaa-aaaaa“-t sich eine elfengleiche Stimme mit einer wunderschön eingängigen Gitarren- und Harfenmelodie bei „quite spectacular“ in meine Hirnwindungen. Und Herr James, der lehrt mich mit diesem Stück gleich noch einmal, dass die Elemente Harfe, Elfenstimme, Streicher als Worte, gesprochen und oder geschrieben, zwar den Satz „Die Olle braucht wohl gleich ne Familienpackung Papiertaschentücher“ provozieren mögen, in Schallwellen umgewandelt jedoch nur eines bewirken: Abgrundtiefe Entspannung. Und Tagträumerei: In den Wagen steigen, Herrn James an Bord, Ziel: Leuchtturm, Hafenkran oder Rettungsboot. Entscheiden mag ich mich nicht. Heute nicht. Repeat.

Donnerstag, 9. Juni 2005

Seltsam

voodoogirl1

Ich mag seltsames. Seltsame Sachen, Menschen mit seltsamen Gedanken. Tim Burtons Gedanken beispielsweise, sichtbar gewordene Seltsamkeiten in Batman, Edward Scissorhands, The Nightmare Before Christmas, Mars Attacks, Sleepy Hollow, Planet der Affen. Und deshalb freue ich mich ganz besonders hierauf.

PS: Und heute fühle ich mich wie Voodoogirl.

Donnerstag, 2. Juni 2005

Abgestempelt

datum


Sie: „Sie hat sich von dir getrennt?“
Er: „Ja, letzte Woche.“
Sie: „Wieso?“
Er: „Es passte offenbar doch nicht.“
Sie: „Hm. Die Welt ist voller schöner, schlauer Frauen.“
Er: „Vielleicht, aber langsam gebe ich den Glauben auf, etwas für immer zu finden.“
Sie: „Oh. Wieso das denn?“
Er: „Ich denke jedes Mal: 'Die ist’s, für immer!' Und dann? Irgendwann, nach Monaten oder Jahren, war’s das dann wieder mit dem für immer.“
Sie: „Was ändert das an deiner Einstellung, bei jeder von neuem zu denken ‚Die ist’s, für immer!’?“
Er: „Nach ein paar gescheiterten für-immer-Beziehungen wirkt das doch irgendwie unglaubwürdig.“
Sie: „Unglaubwürdig? Wieso?“
Er: „Hmmmm …“
Sie: „Ich glaube, wir definieren ‚für immer’ völlig unterschiedlich.“
Er: „Wie kann man denn ‚für immer’ überhaupt definieren? Das ist doch ein völlig logischer Zeitbegriff.“
Sie: „Genau das ist es nicht für mich. ‚Für immer’ ist keine Zeitangabe, kein Haltbarkeitsdatum.“
Er: „Sondern?“
Sie: „Ein Glaubensbekenntnis an die Liebe.“




Er (glaubt wieder an die Liebe und an ein oder mehrere ‚für immer’) und Sie (glaubt schon immer und für immer an die Liebe) sind sehr gute Freunde, seit fast 20 Jahren. Für immer.

Sodele …

aeffle1

…jetzedle: Dr Hafer-ond-Bananablues. Yeah!

(Vielen Dank, Herr Lang sen. und Herr Lang jun.)

Mittwoch, 1. Juni 2005

Darth Vader ist ne leeve kölsche Jung

Beweise? Hier entlang

Tat und Drang

s203060

Aus Fehlern lernt man? Von wegen! Ich bin Wiederholungstäter. Heute Morgen habe ich mich selbst auf frischer Tat ertappt. Wider besseren Wissens trinke ich zum Frühstück eine Kanne Earl Grey, eine große Kanne, eine, die 1,25 Liter fasst. Wissentlich, gleich in den Wagen zu steigen, loszufahren und erst eine gute Stunde später wieder aussteigen zu können. Wissentlich, dass Tee, erst einmal getrunken, ungeduldig ist, sehr ungeduldig. Wissentlich, dass es unangenehm ist, mit 1,25 Litern ungeduldigem Tee im Magen, auf der Autobahn bei Tempo 80 hinter vielen LKWs her zu tuckern. Wissentlich, dass es verdammt unangenehm ist, die letzten fünf Kilometer vor der Erlösung über eine gepflasterte Straße zu fahren und bei jeder Erschütterung meines Wagens ein Stoßgebet an Gott Keramag zu senden. Wissentlich, dass die Kollegen im Büro meinen ungeschmeidigen Gang mit amüsiertem Grinsen quittieren.
Ich kam ungestraft davon, heute. Wie immer. Und morgen? Morgen verbuche ich das Ganze nicht mehr unter Fehler sondern unter: "Unterhaltung", neudeutsch: Entertainment. Oder unter: "Extremsport". Hübsch wäre auch: "Eines der letzten Abenteuer unserer Erde". Wie auch immer – gibt’s da nicht noch ’nen Spruch? „Fehler sind dazu da, gemacht zu werden.“ Stimmt.

Dienstag, 31. Mai 2005

Von Logik war nie die Rede

kidkoala4dudes

Ich telefoniere gerne. Sehr gerne. Allerdings bezieht sich dies nur auf mein Privatleben. Denn meinem Beruf wohnt inne, dass Infos – knapp wie korpulent – nahezu ausschließlich per E-Mail mitgeteilt werden. Und wenn das Telefon in meinem Büro dann doch mal klingelt? Rotalarm! So finde ich mich beispielsweise an einem gewöhnlichen Dienstag in einer mehrstündigen Wortschnitzerei wieder, die sich darum dreht, dass Herr Irgendjemand überaus unprofessionell gearbeitet hat, die Kritik daran aber weich in viele politisch geschickte Drumherum-Formulierungen gebettet werden muss, weil eben jener Herr Irgendjemand eine Empfehlung ist von Frau Jemandanderes, die wiederum Einfluss hat auf … undsoweiterundsofort. Kurzfassung: Gerade jetzt hier und heute hasse ich, dass ich nicht schlicht zu Herrn Irgendjemand sagen kann: „Thema verfehlt. Setzen, Sechs!“
Und weil Hass doof ist, Liebe wundervoll und Kid Koala ulkige Telefongeräusche, unanständige Rülpser und schöne historische Samples auf seinem Album some of my best friend are djs einspielt, widme ich mich für den Rest des Tages eben meinem besten Freund: Musik. Logisch? Nö – wie gesagt, von Logik war nie die Rede … (und wehe, jetzt kommt mir einer mit „Thema verfehlt …“!)

Montag, 30. Mai 2005

beats per minute

torococorotcd

Der Takt zum Tag: Herrn Schönswetters Audiomix macht Lust auf diese Platte: to rococo rot .cd. Vom ersten bis zum letzten Stück schöne Elektro-Musik mit noch schöneren Übergängen – oder ist’s doch ein 14 tracks langer Mix? Egal, to rococo rot bringen mich mit ihrem ersten Album (1995) immer wieder zum Staunen: Das Schlagzeug bei „veramon“ erinnert ein klitzekleines bisschen an Depeche Mode, “dekothek“ an einen anderen Tüftler – Matthew Herbert, “testfeld“ würde ich gerne mal mit Kraftwerk mischen und bei „süsse küche“ sehe ich Pink Panther durch mein Büro laufen (nein, der Platte liegen keine Pillen bei, die Bassline ist’s).
Für mich entdeckt habe ich die deutschen Elektro-Tüftler per Zufall, wie so viele andere Platten auch: Auf der Expo Schweiz 2002 spielten sie in irgendeinem Pavillon vor einer Handvoll Leuten und ich ließ mich zum Glück von meiner Begleitung nicht wegzerren …

Mittwoch, 25. Mai 2005

Unfassbar

Nach dem Dilemma Rechtschreibreform nun das. Oder hängen beide Dinge etwa zusammen? Ob Kraft Duden oder einfach nur via Fantasie & Langweile: Die GEZ setzt Fernsehen mit Internet gleich und folgert: Internetfähiger PC = Rundfunkgebührenpflicht. In diesem Land scheint wirklich den abstrusesten Gedanken Tür und Tor geöffnet. Für mich gibt’s da nur eine Lösung.

blogistin

Fantasie, Fiktion, Fraktales

Ich will ...

 

War was?

Dankeschön, Ich suche...
Dankeschön, Ich suche noch den Feudel.
blogistin - 6. Dezember, 09:12
Hui, das waren fast 288...
Hui, das waren fast 288 Wochen. Welcome back!! Und...
NeonWilderness - 6. Dezember, 00:27
Huch!
Nach ein paar Wochen Urlaub nach Hause kommen, keiner...
blogistin - 6. Dezember, 00:14
oha
oha
blogistin - 30. Mai, 15:37
… achach, ebenso, herz&gut. Wir...
… achach, ebenso, herz&gut. Wir sehn uns :-*
blogistin - 30. Mai, 15:36
baba
baba
boomerang - 30. Mai, 15:07
Ach, Du liebe herzensgute...
Ach, Du liebe herzensgute Frau...ich drück' Dich! :-*
Budenzauberin - 30. Mai, 14:58
au revoir
merci an die Knallgrauen für die hübsche Nische im...
blogistin - 30. Mai, 14:42
danke.
danke.
blogistin - 28. März, 18:25
Sekundenglueck 1:56
Nichts ist mehr wichtig. Und alles kann warten. (Danke...
blogistin - 14. März, 13:20

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