Mittwoch, 27. Juli 2005

Dickes Rohr

laubdusselding


oder: Viel Lärm um nichts

Männer haben gern ein dickes Rohr in der Hand, anders kann ich mir das nicht erklären.*
Das meint das Schau- und Hörspiel, das alltäglich morgens auf dem Vorplatz des Schwimmbades, das direkt gegenüber meinem Büro liegt, stattfindet:
Zunächst ist da ein Mann. Sein Job: Gepflasterten Vorplatz samt Grünflächen sauber halten. Sein Arbeitsgerät: ein Laubbläser. Und zusammen machen Mann und Gerät in erster Linie eins: jede Menge Krach (von den Emissionen und Windgeschwindigkeiten mal ganz abgesehen). Geblasen wird jeden (!) Vormittag eine Stunde lang, der Aufgabenbereich des Herrn ist groß.
Geblasen wird bei Wind & Wetter, im Winter, Frühling, Sommer (den Herbst habe ich hier noch nicht erlebt). Geblasen wird ob Laub liegt oder nicht, ob’s trocken ist oder nicht. Sprich: der ursprüngliche Sinn von Laubbläser und -sauger, nasses Laub in Bewegung zu bringen, um öffentliche Bereiche von gefährlich rutschigen Laubteppichen zu befreien, wird hier ad absurdum geführt. Was sag ich – hier? Ist das nicht allüberall so? Seit es Laubsauger und -bläser gibt, fühlen sich die Haus- und Hofmeister** dieser Welt dazu berufen, zu saugen und zu blasen was das Zeug hält, frei nach dem Motto „Besen, Besen, sei’s gewesen“.
Das Exemplar direkt gegenüber macht aus seinem Job im Übrigen ein Schauspiel. Mal trägt er das Riesenrohr lässig schwenkend rechts, links, vor der Hüfte blasend herum, vorzugsweise dann, wenn der Weg frei ist von Laub, Papierchen, Unrat (einen Besen würde niemand hier aufsetzen, weil: hier ist ja nix, gar nix, was wegzufegen wäre).
Mal blüht er auf in seinem Job und packt den Griff des Gerätes fest, stemmt es gegen seine Lenden, zieht die Schultern ein wenig nach vorn, denn – ach, da liegt was, ein Ahornblatt. Aha.
Heute war ein besonderer Tag, denn heute hat der Herr einen zweiten Herrn eingewiesen in die hohe Kunst des Laubsaugens und -blasens. Hat ihm, dem jungen, unerfahrenen, gezeigt, wie man das dicke Rohr am besten hält, hat das Gerät wieder und wieder gegen die Lenden gestemmt, hat sich nach hinten gebeugt, das Rohr in die Luft gereckt, dann, schnell wie der Blitz, nach vorn gebeugt, das Rohr dem bösen, schmutzigen Pflaster entgegen gehalten. Und während die Herren da drüben das Rohr-gegen-Lende-stemmen übten fragte ich mich, ob das nicht weh tut, das feste Stemmen, oder ob da etwa gar nichts ist, was weh tun kann?
Wie auch immer: Eine Stunde Krach und Wind und Schadstoffe muss beileibe nicht sein, mit nem Besen wäre die Schose in zehn Minuten erledigt gewesen, schönere, respektive kräftigere Oberarme gäbe es so nebenbei auch noch. Und die könnten vielleicht manch anderes körperliches Manko ausgleichen. So oder so.



* Sexistisch oder nicht: Ich habe wirklich noch nie eine Frau mit einem Laubsauger oder -bläser gesehen. Frauen benutzen Besen. Vielleicht auch, weil’s effektiver ist (und sie dann mehr Zeit zum Einkaufen haben … aber das ist wieder eine andere Geschichte …)

** Heißt Hausmeister auf Englisch BlowJob?

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