Liebeserklärung an Herrn Möbus
Ich mag Sie, Herr Möbus, sehr sogar! Ich denke nahezu jeden Tag an Sie, immer wieder begegnet mir etwas, das mich an Sie erinnert. Begegnet bin ich Ihnen allerdings noch nie, noch nie persönlich. Schade irgendwie. Ich weiß, Sie würden mir gefallen, sehr sogar. Ich habe eine vage und doch sehr präzise Vorstellung davon, wie Sie Ihr Instrument halten, wie Sie damit umgehen, es bedienen, mehr noch: wie Sie wirken, live und in voller Größe, Sie und Ihre Gitarre.
Am allerliebsten mag ich Sie mit Herrn Black und Herrn Bica, und zusammen mit den Herren vom Roten Bereich (gleichsam mit Herrn Schröder & Herrn Mahall wie auch mit Herrn Steidle & Herrn Mahall).
Warum ich Sie so sehr mag, Herr Möbus? Ich mag Sie, weil Sie seltsam sind. Ich wiederhole mich, in diesem Fall gern: ich mag seltsames.
Und nicht zuletzt deswegen: Der Rote Bereich ist es, der dieser Rubrik den Namen gab, der in meinem Hirn für jene rote Zone steht, die mir Sekundenglück beschert, immer wieder. Die rote Zone eines Pegelmessers, der Verzerrungen anzeigt, Verzerrungen, die Musik in meinen Ohren spannend macht, anders macht, schräg macht, seltsam macht (seltsam – so bezeichnen Sie Ihre Musik selbst, gell?). Der rote Bereich ist auch der Bereich, den ich in meinem Wagen mag, dann wenn ich mal wieder ein klitzekleines bisschen zu schnell zu viel Gas gebe und meine Hand am Schaltknüppel alles andere als schnell ist oder wenn ich ausreize, was der Wagen hergibt, bevor ihm die Puste ausgeht.
„Love Me Tender“ höre ich gerade und freue mich über Ihr grandioses Spiel beim Titelstück des Albums. Und dann, dann freue ich mich über die hübschen Namen, die Ihre Stücke tragen: „50.000 kleine Wichtigtuer“, „Wer kommt mehr vom Sozialamt“ und „Short romantic schoolgirl song“ und die ihren Namen alle Ehre machen – auch dafür mag ich Sie, Herr Möbus.
blogistin - Mittwoch, 22. Juni 2005, 12:42
außer krankheit.