Sekundenglück 1:11
Erste Reihe Mitte sitze ich in dem kleinen Saal auf dem North Sea Jazz Festival, zwei Armlängen vor mir auf der Bühne: Herr Svensson, Herr Öström und Herr Berglund. Und Dan Ouelette vom Downbeat Magazine. Herr Ouelette unterzieht auf seine schräge Art E.S.T. dem Blindfold-Test, was bedeutet, dass die Herren Titel oder Musiker mehrerer eingespielter Stücke erraten sollen. Ich rate mit und erkenne drei von fünf Klavier-Trios bevor die Herren von E.S.T sie erkennen. (Was mich dann ansprang, von hinten, und sich in Form von viel viel roter Farbe in meinem Gesicht breit machte, war wohl kindlich-naiver Stolz).
„Und später können wir uns noch Herrn Molvaer …“, sage ich zwischen zwei Bissen von meinem leckeren Hühnchen-Wrap, als just in diesem Moment Herr Molvaer mit Herrn Laswell im Schlepptau an meinem Tisch vorbeischlendert und lächelt.
Gänsehaut im Kopf fühle ich, wenn der bis zur letzten Sekunde geheim gehaltene Auftritt Jamie Cullum ist, und ich eben noch bedauerte, seinen Auftritt mit großem Orchester am Konzerttag zuvor versäumt zu haben.
Und weil John Medeski, Billy Martin, Chris Wood, John Scofield, The Cinematic Orchestra, Elvis Costello, Erdmann3000, Richard Galliano, Bajofondo Tango Club, Sly & The Family Stone und Snoop Dogg mich drei Tage lang schwitzen und tanzen und lachen und hüpfen und singen und freuen machten, ist es fast unaufregend, früh morgens auf dem Weg ins Hotel vor den Toren des Ahoy ein Schnipselchen Papier zu finden, auf dem der Held meiner restromantischen Träume angekündigt wird: Harry himself Connick Junior. In Den Haag! Im Oktober! An einem Sonntag!
Wie gesagt: Fast unaufregend.
Und ich möchte jetzt und nie und niemals mehr bis nach dem 28. Oktober von irgendjemandem hören oder lesen, dass Mister Connick
blogistin - Mittwoch, 25. Juli 2007, 14:12
Der Rest klingt einfach herrlich. Und nachmachenswert. Im nächsten Jahr.
genau! :D