hit by hint
Jonathan James ist Anfang 20, lebt irgendwo im tiefsten Sussex und nennt sich hint. Ich staune: Anfang 20 ist er, der Herr James? Ich höre wieder und wieder hint: portakabin fever und komme aus dem Staunen nicht heraus. Ich staune nicht mehr nur ob des Alters, sondern vielmehr über das, was sich da in mein Trommelfell brennt: Wunderschöne, weil verspulte, niemals überladene und von Stück zu Stück immer wieder überraschende Musik, die man sicherlich nicht nur wegen seiner Labelzugehörigkeit – Ninja Tune, was sonst? – in die Ecke Electronica stellen würde. Eine schlichte bassline, perfekt platzierte Streich-Orchester-Samples – perfekt, weil meilenweit von Kitsch und Kuschelkram entfernt – und einen überaus lässigen drum-beat zur eingängigen Trompeten-Mini-Melodie gibt’s bei „re:percussions“. Und dann, ganz spektakulär unspektakulär „aaaaa-aaaaa-aaaaa“-t sich eine elfengleiche Stimme mit einer wunderschön eingängigen Gitarren- und Harfenmelodie bei „quite spectacular“ in meine Hirnwindungen. Und Herr James, der lehrt mich mit diesem Stück gleich noch einmal, dass die Elemente Harfe, Elfenstimme, Streicher als Worte, gesprochen und oder geschrieben, zwar den Satz „Die Olle braucht wohl gleich ne Familienpackung Papiertaschentücher“ provozieren mögen, in Schallwellen umgewandelt jedoch nur eines bewirken: Abgrundtiefe Entspannung. Und Tagträumerei: In den Wagen steigen, Herrn James an Bord, Ziel: Leuchtturm, Hafenkran oder Rettungsboot. Entscheiden mag ich mich nicht. Heute nicht. Repeat.
blogistin - Freitag, 10. Juni 2005, 13:01
[wir müssen reden!]
[ich bekomme das sorgerecht für die cd, du das booklet ... *g*]