Das Mobiltelefon vibriert in ihrer Tasche. Mit der rechten Hand hält sie sich ein Ohr zu, mit der linken das Telefon ans andere Ohr.
„Ja?“
„Wann kommst du?“
„Morgen.“
„Ich brauch dich, jetzt. Bitte komm zurück.“
„Ich bin auf einem Konzert, 300 Kilometer von dir.“
„Bitte, komm. Ich brauche dich.“
„Ich bin zu müde, um jetzt in der Nacht noch zu fahren. Ich komme morgen.“
„Ich hole dich, jetzt, wo bist du?“
„Weit weg. Erinnerst du dich, als du sagtest: ‚Geh! Geh, mach was alleine, unternimm was. Geh aus, geh weg, was du willst. Geh - das wird dir gut tun!’?“
„Ja, aber jetzt brauche ich dich! Ich hole dich!“
„Erinnerst du dich, als ich antwortete: ‚Aber ich bin glücklich, so wie es ist.’?“
„Ja.“
„Jetzt, jetzt bin ich glücklich so wie es jetzt ist. Ich komme nicht, ich lasse mich nicht holen von dir. Erinnere dich an deinen eigenen Rat: Geh, unternimm was, geh aus, geh weg - geh: Das wird dir gut tun.“
„Aber ich, ich brauche dich doch, jetzt. Bitte, bitte komm zurück.“
„Nein.“
Klick.
Knack.
Sie ist
_weg.
blogistin - Dienstag, 15. August 2006, 14:23