Freitag, 20. April 2007

Alles ist gut

Ich erzähle ihr ein bißchen, von meinen Sorgen, die ich habe, den Dingen, die in meinem Kopf herum geistern, und das ist selten, dass ich so etwas erzähle, meistens reden wir über das, was wir machen, vielmehr: darüber, dass wir zuviel machen und eigentlich hunde-hunde-müde sind und mal Pause bräuchten, dass es hier zwickt und da mal kneift, aber – was soll’s, wird schon, geht schon, klappt ja immer irgendwie – alles ist gut.
Und dann lachen wir, sie meistens zuerst, über irgendeine Schusseligkeit, die ihr passiert ist, irgendwelchen Kleinkram, den wahrscheinlich nur wir ulkig finden. Meine Mutter jammert selten, ich jammere selten. Jammern, meckern – das kenne ich nicht. Freilich, nicht ausnahmslos nicht, aber eben nicht als Grundhaltung.
Heute also, als ich erzähle, was mich so beschäftigt – nämlich genau mein Unverständnis gegenüber Menschen mit einer eher negativen Grundhaltung, meine Abneigung gegen mehr oder minder grund- und ansatzloses Jammern, Meckern, Lamentieren, die mir offensichtlich ins Gesicht geschrieben steht, wenn ich damit konfrontiert werde – und sage: „Das muss ich irgendwie in den Griff bekommen, dass man mir das nicht immer sofort ansieht.“, da hat sie mir mal wieder die Welt erklärt. „Fang den Scheiß bloß nicht an! Sich verstellen, so tun als ob – so ein Schwachsinn! Wenn dir was stinkt, dann soll man das auch sehen, dann ändert sich vielleicht was! Und: Die Leute müssen dich so akzeptieren, wie du bist! Außerdem: Wir sind auf der Welt, um zu lernen, wie wir alle irgendwie miteinander klar kommen – jeder mit seiner Meinung – aber alle miteinander. Wenn sich jetzt jeder verstellt und dem anderen was vormacht, dann klappt das nie. Diese ganze Lügerei und Verheimlicherei – das bringt uns doch alle nicht weiter! Lass das, Mausi, sei wie du bist!“.
Wir sind uns einig darüber, dass im Beruf ein bißchen Diplomatie durchaus von Vorteil sein kann, sie kichert und freut sich: „Bei dem, was ich in meinem Leben so gearbeitet habe, konnte ich zum Glück fast immer sagen, was ich denke.“, und ich freue mich, dass ich es nach überaus holprigen Anfangsjahren geschafft habe, dass ich gerade dann, wenn schwierigere Gespräche anstehen, zu einem Termin dazu beordert werde, denn „Wenn Sie dabei sind, werden alle immer so geschmeidig.“
Im Pyjamateil meines Lebens, abseits von Anzug, Fönfrisur & Filofax, da bin ich also weiterhin das, was mir meine Mama wohl schon mit ins Blut gegegeben hat: immer einen Tick zu ehrlich. Und: dran arbeiten, egal, was es ist und wie weh es tut.

Erst neulich habe ich irgendwo in einem anderen Zusammenhang etwas übers „sich verstellen, so tun als ob“ gelesen, ich glaube, es ging um Partnerschaft und Sex … und ich weiß noch, wie sich in mir alles sträubte … und jetzt , jetzt muss ich lachen, denn mir fällt gerade dieses fürchterliche Lied von Gloria Gaynor ein, „I Am What I Am“, diese Hymne aller mißverstandenen Hausfrauen (hört ihr sie im schimmernden Licht der Disco-Kugel mit ihren Hornhautbehafteten Fersen in HighHeels aufstampfen?), diese Ode der Rebellion aller verkannten Lady-Di-Seelen … “I Am What I Am“ … da klopft Paulchen Panther in meinem Hirn an und tippt auf seine Uhr … gerade rechtzeitig, bevor ich über den melodiösen Unterschied zu „I Will Survive“ überhaupt nachdenken kann … Nix da „survive“, alles ist gut.

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